Die Regale sind mit Buchneuheiten gefüllt. Es wimmelt in den Gängen und Hallen. Es ist wieder Messezeit in Frankfurt am Main, und ich freue mich
auf die Begegnungen mit langjährigen und neuen Kontakten.
Was uns als Gesellschaft angeht, ist auf der Buchmesse wie immer sehr präsent: Der Krieg in Nahost beschäftigt die Buchbranche.
EINE POLITISCHE MESSE
Es wird aus gegebenem Anlass eine politische Messe. Die palästinensische Autorin Adania Shibli wird den »LiBeraturpreis« nicht hier, sondern zu einem verschobenen Termin verliehen bekommen. Eine umstrittene Entscheidung.
GASTLAND SLOWENIEN
Auf das Gastland Slowenien bin ich gespannt. Das Land hat zwei Millionen Einwohner und gilt als lyrikverrückt, ich bin auf die Präsentation dieser Lesenation gespannt.
UNTER DRUCK
Mich interessiert auch wie immer die aktuelle Lage auf dem Buchmarkt. Es wurden zwar mehr Bücher als im Vorjahr produziert, doch es werden tendenziell weniger Bücher gekauft. Vor Corona gingen
mehr Bücher über den Tresen. Vor allem Kleinverlage und kleinere Buchhandlungen stehen daher vermehrt unter Druck.
BÜCHER UND BÜCHERMACHER WIRD ES IMMER GEBEN
Wir können besorgt, aber auch optimistisch sein, denn es wird das Medium Buch immer geben, und das Büchermachen wird immer »nötig« wie
auch »schön«
sein. Das ist eine intensive Debatte, die ich hier nur anreißen kann.
Technische Veränderungen bringen immer Nachteile für bestimmte Gruppen, umso wichtiger ist es, die Umwälzungen gut im Blick zu haben. Botschaften und Content wie auch Menschen, die an Inhalten
arbeiten, werden immer gebraucht, daran wird auch die KI nichts ändern. Menschliche CoverdesignerInnenn, IllustratorInnen, VerlegerInnen und LektorInnen werden gebraucht. Je mehr mit KI
gearbeitet wird, umso mehr wird das Kriterium »von Menschen
gemacht« später auffallen. Ich bin gespannt, ob die Kombination von Menschen- und
KI-Leistung ein verträgliches Maß finden kann.
Uns allen einen zuversichtlichen Blick auf (und Einsatz für die) Zukunft - und eine schöne, anregende Messe!
Euer Peter Schäfer
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